Eibe
Das Eibenholz ist sehr hart und trotzdem elastisch. Aus diesem Grunde war es für den Bogenbau so begehrt. Dabei werden gerade die unterschiedlichen Eigenschaften des Splint- und des Kernholzes ausgenutzt: das zähe, elastische Splintholz im konvexen Bereich verleiht dem Bogen Biegsamkeit, das steifere Kernholz im konkaven Teil sorgt für ausreichende Spannkraft.Das härteste einheimische Nadelholz besitzt eine sehr feine und dichte Struktur. Im Splintbereich fast weißlich, variiert der Farbton zum Kern hin von hell gelb bis zu einem fast violetten Rot.
Auffällig sind im Eibenholz viele kleine schwarze eingewachsene Äste.
Die Trocknung des Eibenholzes ist wegen seiner Neigung zur Rißbildung recht problematisch.
Die Eibe kann auch im Schatten gedeihen, mit gedämpftem Wachstum. Das aus südlichen Ländern importierte Eibenholz ist aufgrund des zügigen Wachstums grober strukturiert und weniger dicht als langsam gewachsenes Holz, z.B. aus Großbritannien. Dieses fällt allerdings nicht in Mengen an, die sich industriell verwerten lassen. Es ist etwas für Idealisten und Handarbeiter.
Die von mir verwendeten Eiben stammen von einem friesischen Bauernhof; sie mußten einer Betriebserweiterung weichen.
Erwähnenswert ist das große Vermögen der Eibe zum Stockausschlag.
In unseren Wäldern kommt die Eibe nur noch sehr selten vor und wird nicht zuletzt aus Naturschutzgründen wirtschaftlich nicht genutzt.
Eine besondere Gefährdung erwächst der Eibe durch ansteigenden Wildbestand infolge vernachlässigter Bejagung des Rehwildes. Dann kann der Jungwuchs nur durch aufwendige Maßnahmen geschützt werden.
Weitere Namen
- Taxus baccata L.
- wissenschaftlich
taxus = lat. Bogen, baccata = mit Beeren
toxon = griech. Bogen, toxicon = griech. Pfeilgift - Id, Id(e)gran, Tax, Barrlind
- Schweden
- Common Yew
- Großbritannien
- Tasso
- Italien
- If commun, If d' Angleterre
- Frankreich
- Gewone Taxus
- Niederlande
- Taks
- Dänemark
- Marjakuusi
- Finnland
- Iva
- Rußland (= Weide)
- Eibe
- Trivialname
- leitet sich ab von dem idg. Farbadjektiv 'ei-' = rötlich, bunt (bezieht sich auf das Kernholz)
Historische Bezeichnungen
- iwe
- mittelhochdeutsch
- iwa
- althochdeutsch
- iif
- niederländisch
- ŷr
- altisländisch
- ivos
- gallisch
- iėva
- lettisch
- ievà
- litauisch
- cis
- slawisch
- iuvis
- altpreußisch
Biologische Daten
- Blütenstand
- zweihäusig
- Pollenverbreitung
- durch den Wind
- Blütezeit
- März, April
- Früchte reifen
- September
- Samenverbreitung
- durch Wild und Vögel
- Mannbarkeitsalter
- ca. 20 Jahre
- Größe
- bis 15 m (auch bis zu 20 m)
- Durchmesser
- bis zu 100 cm, neigt aber zur Bildung von Zwieseln
- Erreicht ein Alter von
- bis 1000 Jahren
Technische Angaben
Kernholz
harzlos
harzlos
Dichte (15 % Holzfeuchte): | 0,67 g/cm³ |
Mythologie
Baum des Todes und damit des Lebens zugleich.
Die Eibe gilt im Aberglauben als Zauber und Geister bannend.
Weitere Informationen
Roloff, A | Biologie und Ökologie der Eibe (Taxus baccata L.) | Der Eibenfreund 5: 3–16, 1998 | |
Zürcher, E. | Die Eibe in der Mythologie und in der Volkskunde | Schweiz. Z. Forstwes. 149, 5: 313–327, 1998 |